Berufung finden? Hör auf zu suchen!
- Zis
- 31. Aug.
- 5 Min. Lesezeit
Aktualisiert: 4. Sept.

Du kennst das bestimmt: Du scrollst durch LinkedIn, siehst wieder jemanden, der schreibt "Ich lebe meine Berufung" und denkst Dir: Ja cool, aber wie zur Hölle findet man die eigentlich? Die Frage "Wie finde ich meine Berufung?" beschäftigt so viele von uns – besonders in einer Zeit, in der wir gefühlt unendlich viele Möglichkeiten haben, aber trotzdem oft nicht wissen, welcher Weg der richtige ist.
Falls Du gerade auch in diesem Gedankenkarussell gefangen bist, haben wir eine überraschende Antwort für Dich: Hör auf zu suchen. Klingt paradox? Ist es auch ein bisschen. Aber lass uns erklären, warum das der beste Ratschlag sein könnte, den Du je zum Thema Berufung bekommen hast.
Der Unterschied zwischen Beruf und Berufung
Bevor wir richtig einsteigen, lass uns kurz klären, worüber wir eigentlich sprechen. Ein Beruf ist etwas, was Du tust, weil Du Geld brauchst – aus gesellschaftlichen Gründen, für die Sicherheit, weil es halt sein muss. Eine Berufung hingegen ist etwas, was Dir auch dann noch Spaß macht, wenn es nicht perfekt läuft. Es ist das, was Du auch tun würdest, wenn Du kein Geld dafür bekommen würdest.
Der entscheidende Punkt: Bei einer Berufung freust Du Dich auf jeden neuen Tag, weil das, was Du tust, Dir selbst etwas zurückgibt – im Hier und Jetzt, nicht erst mit 60 in der Rente.
Du suchst noch nach Deiner wahren Berufung?
Vielleicht findest Du hier eine gute Idee...
Warum wir alle so verzweifelt suchen
Unsere Generation hat ein echtes Luxusproblem: Wir haben so viele Möglichkeiten wie keine Generation vor uns. Du kannst heute Dein Geld als Influencerin verdienen, YouTube-Videos machen oder einen Podcast starten (was unsere Eltern wahrscheinlich immer noch nicht ganz verstehen).
Aber genau diese Vielfalt kann auch überfordernd sein. Die wenigsten von uns wussten nach dem Abi sofort, was sie machen wollten. Viele haben irgendwas angefangen, nach zwei Semestern wieder abgebrochen und sich an der U-Bahn-Station getroffen: "Ach nee, das habe ich auch wieder abgebrochen, das war es irgendwie doch nicht."
Das ist völlig normal. Es geht um Trial and Error, um Ausprobieren und Entdecken – auch von Talenten, von denen wir vorher gar nicht wussten, dass wir sie haben.
Das Ikigai-Prinzip: Wo sich alles überschneidet

Es gibt ein wunderbares japanisches Konzept namens Ikigai, das uns dabei helfen kann, unserer Berufung näher zu kommen. Stell Dir vier Kreise vor, die sich alle miteinander überschneiden:
Was liebst Du? – Wo brennst Du? Wo gehst Du auf? Wo bist Du im Flow?
Was braucht die Welt? – Wo siehst Du Missstände? Was braucht die Welt mehr von?
Worin bist Du richtig gut? – Welche Skills hast Du, sowohl auf Gefühlsebene als auch ganz konkrete Fähigkeiten?
Wofür könntest Du bezahlt werden? – Welche Services oder Produkte könntest Du anbieten?
Dort, wo sich alle vier Bereiche überschneiden, findest Du Dein Ikigai – Deine Berufung.
Die beste Frage, die Du Dir stellen kannst:
Was würdest Du tun, auch wenn Du kein Geld dafür bekommen würdest?
Und noch etwas tiefer:
Was würdest Du tun, auch wenn Du wüsstest, dass Du scheitern könntest?
Diese Fragen bringen Dich direkt zu dem, was Dir wirklich wichtig ist – abgekoppelt von allen äußeren Erwartungen und gesellschaftlichen "Sollte-ich-nicht"-Gedanken.
Eine weitere Impulsfrage: Worüber könntest Du aus dem Stegreif einen Vortrag halten? Worüber redest Du gerne auch mit fremden Menschen? Wo hast Du das Gefühl, Du könntest nie genug darüber lernen?
Warum Du aufhören darfst zu suchen

Hier kommt der Gamechanger: Eine Berufung suchst Du nicht – sie findet Dich. Oft ist das, was zu Deiner Berufung werden kann, schon längst in Deinem Leben. Du musst nur aufhören, krampfhaft woanders hinzuschauen.
Stell Dir vor, Du stehst vor einer verschlossenen Tür und versuchst sie aufzurammen. Du klopfst, Du drückst, Du sagst: "Aber da ist doch meine Berufung!" Dabei checkst Du gar nicht, dass Du die ganze Zeit vor der falschen Tür stehst. Wenn Du kurz nach links guckst, siehst Du: Die richtige Tür war schon die ganze Zeit offen.
Der Druck, den wir uns selbst machen
Wir setzen uns oft selbst unter enormen Druck mit Gedanken wie: "Ich muss jetzt endlich wissen, was ich will" oder "Alle anderen haben schon ihren Weg gefunden". Aber mal ehrlich: Du bist irrelevant. Und das ist im besten Sinne super!
Klingt hart? Ist aber befreiend. Du stehst noch nicht in der Öffentlichkeit, alle schauen noch nicht auf Dich. Du kannst einfach ausprobieren, Dich zeigen, scheitern (oder wie wir lieber sagen: "feilen") und gucken, was daraus wird.
Berufung ist ein Prozess, kein Ziel

Eine Berufung ist nichts, was Du einmal findest und dann für immer hast. Sie entwickelt sich, wächst mit Dir und kann sich auch verändern. Vielleicht machst Du heute einen Podcast über spirituelle Themen und in fünf Jahren eröffnest Du ein Café oder wirst Gärtnerin. Und das ist völlig okay.
Es geht darum, authentisch zu bleiben und immer wieder zu fragen: Was passt gerade zu mir? Was fühlt sich richtig an? Was gibt mir Energie?
Die Kraft des Loslassens
Der beste Tipp, den wir Dir geben können: Lade bewusst ein, dass Dir das Leben zeigt, wohin Du gehen darfst. Mach eine klare Ansage an das Universum: "Liebes Leben, bitte zeig mir den Weg. Gib mir Zeichen, wohin ich schauen soll."
Das ist kein esoterischer Quatsch, sondern eine bewusste Entscheidung, offen zu bleiben für das, was kommt. Und glaub uns: Die Zeichen kommen schneller, als Du denkst. Manchmal als Anruf, manchmal als Nachricht, manchmal sagt eine Freundin genau das, was Du brauchst.
Deine kleine Welt revolutionieren

Du musst übrigens nicht der nächste Elon Musk werden, um eine Berufung zu haben. Es reicht völlig, wenn Du Deine kleine Welt revolutionierst. Wenn Du Menschen zum Lachen bringst, ihnen hilfst, ihre Kinder von der Schule abzuholen, oder einfach durch Dein authentisches Sein andere inspirierst.
Berufung kann auch sein, wirklich gerne mit Kindern zu arbeiten oder die beste Supermarktkassiererin der Welt zu sein, weil Du so gerne mit unterschiedlichen Menschen redest.
Das Leben ist begrenzt – und das ist gut so

Hier wird's nochmal tiefgründig: Unser Leben hier ist begrenzt. In vier Generationen wird sich niemand mehr an Deinen Namen erinnern. Das klingt erstmal schlimm, ist aber eigentlich befreiend.
Wenn Du irgendwann von diesem Planeten gehst, wirst Du nicht darüber nachdenken, was andere zu dem gesagt haben, was Du gemacht hast. Du wirst Dich daran erinnern, was Dir richtig gut getan hat, was Dir Spaß gemacht hat und wie Du Dich ausgedrückt hast.
Also: Tu Dir den Gefallen und lebe wirklich Dein Leben.
Tauche tiefen ins Thema 'Berufung' ein:
Vielleicht hast Du Dich in dem wiedererkannt, was wir hier beschrieben haben. Oder Du bist gerade mittendrin in der Suche nach Deinem Weg. Falls Du gerne mit Unterstützung daran arbeiten möchtest, Deine Berufung zu entfalten, dann lass uns doch im kostenfreien Kennenlern Coaching sehen, ob ich Dir dabei helfen kann.
Liebst, Zis 🧡
Kommentare