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Das Geheimnis der Selbstwirksamkeit: Warum 90% Deiner Gedanken Dich zurückhalten

  • Autorenbild: Zis
    Zis
  • 24. Aug.
  • 5 Min. Lesezeit

Aktualisiert: 25. Aug.

Frau auf Hügel, Frei und unbeschwert mit geöffneten Armen im Wind

Du stehst morgens auf, machst Dir Deinen Kaffee oder Tee, und bevor Du Dich versiehst, kreisen Deine Gedanken bereits um die tausend Dinge, die heute anstehen. Die To-Do-Liste in Deinem Kopf wird länger, das Gedankenkarussell dreht sich schneller – und manchmal hast Du das Gefühl, dass Dein Kopf mehr Kontrolle über Dich hat als Du über ihn.


Aber wie viel Einfluss hat Dein Kopf – Deine Gedanken, Deine mentalen Muster – wirklich auf Dein Leben? Und vor allem: Wie kannst Du selbst wieder mehr Einfluss nehmen und das Steuer zurückgewinnen?


Zwischen Autopilot und bewusster Lebensgestaltung


Frau sitzt nachdenklich am Küchentisch, blicht aus dem fenster, Gedanken Illustration über ihrem Kopf

Stell Dir vor: Unser Gehirn produziert täglich zwischen 60.000 und 90.000 Gedanken. Eine unfassbare Menge! Und das Erstaunliche daran: Etwa 90% davon sind Wiederholungen vom Vortag. Der Großteil unserer Denkmuster läuft also auf Autopilot – und das ist zunächst einmal überlebenswichtig.


Stell Dir vor, Du müsstest jeden Morgen neu überlegen, wie man die Hose anzieht. Dein Energielevel wäre noch vor dem Frühstück völlig erschöpft! Diese automatisierten Prozesse machen uns effizient und handlungsfähig.


Die Schattenseite: Viele dieser Autopilot-Programme haben sich in unserer Kindheit oder Jugend gebildet – als Reaktion auf unsere Umgebung, als Schutzmechanismen oder durch die Prägung wichtiger Bezugspersonen. Und nicht alle davon dienen uns heute noch. Manche halten uns sogar zurück.


"So bin ich halt" – diesen Satz kennen wir alle. Es ist ein typischer Reflex, der uns in eine passive Haltung drängt. Eine Haltung, die uns zum passiven Beobachter unseres eigenen Lebens macht, statt zum aktiven Gestalter.


Hier findest Du die passende Podcast Folge:



Der Weg zur Selbstwirksamkeit beginnt mit Bewusstheit


Selbstwirksamkeit bedeutet im Kern: Ich nehme wahr, dass ich Einfluss auf mein Leben habe, und ich handle danach.


Der erste Schritt zur Veränderung liegt darin, Dir bewusst zu werden, welche Glaubenssätze und Muster Dein Leben unbewusst steuern. Diese Glaubenssätze funktionieren wie ein inneres Navigationssystem, das hartnäckig immer wieder dieselben Routen berechnet, auch wenn sie nicht zum gewünschten Ziel führen.


Ein Beispiel: Wenn Du den Glaubenssatz "Ich bin immer unpünktlich" in Dir trägst, wird Dein Unterbewusstsein systematisch darauf hinarbeiten, dieses "Ziel" zu erreichen – wie eine selbsterfüllende Prophezeiung. Und wenn Deine Freunde dann sagen "Lass uns den Termin früher ansetzen, sie kommt ja sowieso zu spät", verfestigt sich dieser Glaubenssatz noch mehr.


Illustration einer Frau, die die Mauer ihrer eigenen Glaubenssätze durchbricht und ins Licht dahinter tritt

Um diese Muster zu durchbrechen, brauchst Du:


1. Bewusstheit – Erkenne, dass ein Muster existiert

2. Verstehen – Ergründe, woher es kommt und welchem Zweck es einmal diente

3. Entscheidung – Wähle bewusst, ob Du dieses Muster beibehalten möchtest

4. Neue Strategie – Entwickle alternative Handlungsmöglichkeiten


Die Kraft der Entscheidung für innere Balance – ein persönliches Beispiel


Ein persönliches Beispiel verdeutlicht die Kraft unserer Gedanken und Entscheidungen:


Jahrelang litt Isa unter heftigen Panikattacken – mit Herzrasen, Schweißausbrüchen und intensiver Todesangst. Diese Zustände begleiteten sie über fünf Jahre und schränkten ihr Leben massiv ein.


Der Wendepunkt kam, als sie begann, sich Wissen über Panikattacken anzueignen. Sie verstand, dass ihr Körper bei einer Attacke Adrenalin ausschüttet, das er nicht richtig verarbeiten kann. Die wichtigste Erkenntnis:


Dieser Adrenalinpegel kann nicht dauerhaft aufrechterhalten

werden – er geht irgendwann von selbst zurück.


Mit diesem Wissen wagte Isa einen Versuch: "Ich ging ins Kino, obwohl es zu dieser Zeit einer meiner größten Trigger war. Als die Panikattacke kam, war mein Instinkt wie immer: Flucht! Raus hier! Doch stattdessen entschied ich mich bewusst, sitzen zu bleiben und zu warten, bis das Adrenalin abklingt."


Und genau das passierte. Zum ersten Mal seit Jahren fühlte Isa sich selbstwirksam – nicht mehr ihren Panikattacken ausgeliefert. Da war plötzlich Handlungsspielraum für eine bewusste Wahl.


Den Unterschied zwischen Kopf und Körper verstehen


Illustration eines jungen Frau, wirkt überfordert, rechts von ihr drei Gehirne - das moderne, das Säugetier Gehirn, das Reptilien Gehirn

Es gibt verschiedene "Ebenen" unseres Gehirns, die in unterschiedlichen Situationen dominieren:


In Momenten starker Emotionen – sei es Angst, Wut oder Stress – schaltet unser System zurück auf ältere Hirnstrukturen. Unser Reptiliengehirn (verantwortlich für Grundfunktionen wie Atmung und Herzschlag) und unser Säugetiergehirn (zuständig für Emotionen und instinktive Reaktionen) übernehmen die Führung, während unser "modernes" Denkhirn, das rationale Entscheidungen ermöglicht, in den Hintergrund tritt.


Deshalb ist es so schwer, in emotionalen Situationen klar zu denken. Wenn Du wütend bist und jemanden anschreien möchtest, scheint das im Moment die einfachste Option – doch Deine Ratio ist ausgeschaltet. Erst wenn die Gefühlswelle abebbt, schaltet sich Dein Kopf wieder ein und Du denkst: "Das hätte ich anders lösen können."


Praktischer Tipp: Wenn Du in einer emotionalen Überreaktion bist, reguliere Dich erst selbst, bevor Du handelst oder sprichst. Nimm Dir einen Moment Zeit, um Dich zu sammeln, und überlege dann, was Du eigentlich sagen oder tun möchtest.


Die Balance: Persönlichkeitsentwicklung ohne Optimierungswahn


Bei all dem Nachdenken über Selbstentwicklung ist es wichtig, nicht in die Falle des ständigen Sich-Optimieren-Müssens zu tappen.


Es ist eine große Falle in der Persönlichkeitsentwicklung, dass sie oft in Persönlichkeitsoptimierung rutscht und Menschen dann alles hinterfragen, was sie denken und tun. Dann wird es anstrengend, weil man permanent dabei ist, sich selbst zu optimieren und zu verbessern.


Die Kunst liegt darin zu erkennen, wann ein Muster Dir schadet und wo Veränderung wirklich sinnvoll ist. Alles andere darfst Du mit Gelassenheit annehmen. Du handelst immer entsprechend Deiner Bedürfnisse und natürlich auch unterbewusst geleitet. Du wirst nicht alle Deine Glaubenssätze von heute auf morgen los. Du wirst auch nicht alle erkennen. Und das ist okay. Viel mehr ist es meiner Ansicht nach Teil unserer Aufgabe auf diesem wunderschönen Planeten.


Die Schöpferkraft entdecken


Hände beim Töpfern auf Drehscheibe

Ein weiteres spannendes Thema ist die "Schöpferkraft" – ein Begriff, der zunächst vielleicht befremdlich klingt.


Anfangs war es schwer, mit diesem Begriff umzugehen, weil "Schöpfer" immer mit Gott assoziiert wird – aus der Kirche bekannt als der Schöpfer, der die Welt erschaffen hat.


Doch letztendlich bedeutet Schöpferkraft nur: Du gestaltest Dein Leben durch Deine Gedanken, Gefühle und Handlungen aktiv mit. Selbst so etwas Banales wie "ich mache mir jetzt einen Tee" ist eine Schöpfung – weil ich mir überlegt habe: Okay, ich habe eine Wahl getroffen, ich möchte ein leckeres Heißgetränk trinken.


Die Selbstwirksamkeit im Alltag stärken


Wie kannst Du nun konkret Deine Selbstwirksamkeit stärken? Hier sind einige praktische Tipps:


Beobachte Deine Gedanken – Achte einen Tag lang bewusst auf wiederkehrende

Gedankenmuster und Sätze, die Du über Dich selbst denkst.


Hinterfrage Deine Sprache – Typische Formulierungen wie "Schon gut, alles gut" oder

"Wie konnte ich nur so dumm sein?" verraten viel über unsere inneren Muster.


Schaffe Dir einen Spiegel – Manchmal brauchen wir andere Menschen, die uns dabei

helfen, unsere blinden Flecken zu erkennen. Kennst Du das auch, dass Deine Freunde

etwas beobachten und ein Thema haben, und Du denkst Dir von außen: "Du hast doch

total klar, was Dein Problem ist"?


Lerne aus Erfolgen – Wenn eine neue Strategie funktioniert, nutze den positiven Schwung:

Wenn Du spürst, dass Deine neue Entscheidung, Deine neue Handlung oder Strategie wirkt

und einen positiven Effekt hat, dann willst Du es immer wieder – und dann fühlst Du Dich

noch selbstwirksamer.


Sei geduldig mit Dir – Veränderung braucht Zeit. Du wirst nicht alle Glaubenssätze auf

einmal erkennen oder verändern können.


Das Leben in Deine Hand nehmen


Frau zeigt auf Schriftzug "Es ist Deine Entscheidung"

Es ist Deine Entscheidung. Wenn Dir das noch gar nicht bewusst ist, dass Du Einfluss hast auf Dein Leben, und Du jetzt gerade so denkst "Was soll das? Das stimmt doch gar nicht", dann geh mal wirklich durch einen Tag und beobachte. Versuche mal aktiv, Deine Gedanken zu beobachten.


Letztendlich liegt das Wunderbare an der Selbstwirksamkeit darin, dass sie uns aus der Opferrolle befreit. Das Leben erscheint nicht mehr als eine Reihe von Dingen, die uns zustoßen, sondern als ein Raum voller Möglichkeiten, den wir aktiv mitgestalten können.


Die Herausforderung besteht darin, diese Erkenntnis nicht nur intellektuell zu verstehen, sondern sie zu verinnerlichen und danach zu handeln. Es bedeutet, Verantwortung für Dein Erleben zu übernehmen – mit allem, was dazugehört.


Du möchtest tiefer ins Thema Selbstwirksamkeit eintauchen?



Erkennst Du Dich in dem wieder, was wir hier beschrieben haben? Vielleicht fällt es Dir auch oft schwer, aus Deinen Mustern auszubrechen. Falls Du gerne gemeinsam mit Unterstützung daran arbeiten möchtest, Deine Schöpfer:innenkraft und Selbstwirksamkeit mehr und mehr zu entfalten, dann buch Dir doch ein kostenfreies Kennenlern Coaching. Und wie schauen was Dir helfen kann und wie Du wieder mehr bei Dir ankommen kannst. Sei es Dir wert ein entspanntes und leichtes Leben zu führen.


Liebst, Zis 🧡






Isabelle Nagel Hypnotiseurin Hannover Heilpraktikerin für Psychotherapie Podcasterin

 
 
 

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