Warum fällt es Dir so schwer, einfach mal Pause zu machen?
- Zis
- 24. Okt.
- 4 Min. Lesezeit
Kennst Du das Gefühl, wenn Dein Kalender so vollgepackt ist, dass Dir schon beim Gedanken an den nächsten Termin die Luft wegbleibt? Wenn Du von einer Aufgabe zur nächsten hetzt und Dir gleichzeitig einredest: „Ist doch alles gut, das sind ja Dinge, die mir Spaß machen"?

Und dann kommt dieser Moment, wo Dein Körper Dir unmissverständlich signalisiert: Stop. Jetzt reicht's. Aber selbst dann flüstert eine Stimme in Deinem Kopf: „Komm schon, nur noch diese eine Sache, dann kannst Du ja Pause machen..."
Willkommen im Club. Pausen machen ist für viele von uns eine der größten Herausforderungen überhaupt. Nicht, weil wir nicht wüssten, dass sie wichtig sind. Sondern weil tief in uns drin etwas anderes sitzt: die Angst, nicht genug zu sein, wenn wir nichts tun.
Wenn Dein Selbstwert an Deiner To-Do-Liste hängt

Die harte Wahrheit ist: Wir leben in einer Gesellschaft, die uns von klein auf beibringt, dass unser Wert sich über Leistung definiert. Gute Noten? Lob. Schnelle Ergebnisse? Anerkennung. Produktivität? Respekt.
Und im Umkehrschluss? Wenn ich gerade nichts leiste, bin ich... was? Wertlos? Faul?
Natürlich ist das Blödsinn. Faktisch bist Du immer gleich wertvoll als Mensch. Aber das Gefühl, dass Dein Selbstwert irgendwie an Deine Produktivität gekoppelt ist, sitzt tief. So tief, dass selbst wenn Du Dir endlich eine Pause gönnst, Dein Kopf nicht aufhört zu rattern: „Du könntest Deine Zeit jetzt auch besser nutzen, als hier rumzuliegen."
Dieser innere Antreiber hat eine gewisse Härte. Er meint es vielleicht gut, will Dich voranbringen – aber er hört furchtbar schlecht auf Deine Grenzen. Und genau da liegt das Problem.
Dir fällt es auch schwer Pause zu machen? Hör' in die Folge rein:
Warum „Funktionieren" auf Dauer nicht funktioniert

Hör mal in Dich hinein: Wie oft sagst Du Sätze wie „Ich muss nur noch schnell..." oder „Ich muss einfach funktionieren"? Das Wort allein sagt doch schon alles. Funktionieren können Maschinen. Du bist keine Maschine.
Dein Körper, Dein Geist, Deine Seele – das ganze System braucht Rhythmen. Anspannung und Entspannung. Aktivität und Regeneration. Einatmen und Ausatmen.
Wenn Du dauerhaft auf 120% läufst und Dir keine bewussten Pausen gönnst, dann wird Dir Dein Körper irgendwann die Rechnung präsentieren. Und zwar mit Nachdruck. Erkältungen, die nicht weggehen wollen. Erschöpfung. Oder schlimmstenfalls ein Burnout.
Die Rechnung kommt immer. Die Frage ist nur: Willst Du selbstbestimmt Pausen machen, oder willst Du, dass Dein Körper Dich irgendwann zwingt?
Was wir von der Natur lernen können

Schau Dir die Natur an. Tiere halten Winterschlaf. Pflanzen ziehen sich zurück, sammeln Kraft, um im Frühling wieder zu blühen. Alles hat seinen Rhythmus. Niemand in der Natur kämpft dagegen an oder verurteilt sich dafür.
Nur wir Menschen mit unserem Kalender, unseren Deadlines und unserem gesellschaftlichen Druck glauben, dass wir uns über diese natürlichen Zyklen hinwegsetzen können.
Aber die Natur will von uns eigentlich nur, dass wir überleben. Alles andere – der Karrieredruck, die Statusgedanken, die Idee, dass wir unserem Leben Sinn geben müssen durch ständiges Tun – das ist von uns gemacht.
Wie Pausen wirklich gehen (und warum sie nicht für alle gleich aussehen)
Hier kommt die gute Nachricht: Pause heißt nicht automatisch, dass Du wie ein Faultier am Baum hängen musst.
Pausen sind individuell. Manchmal ist Deine Pause ein Spaziergang in der Natur. Manchmal ist es intensiver Sport, um aufgestaute Energie rauszulassen. Manchmal eine Hypnose-Session oder Yoga. Manchmal einfach nur auf der Couch liegen und Vogelgezwitscher hören.
Der Kern ist nicht die Form, sondern die Absicht: Deinem System erlauben, aufzuatmen. Wieder bei Dir anzukommen. Raum zu schaffen, in dem Du Dich spüren kannst.
Ein paar konkrete Impulse:

Tempo rausnehmen: Wenn Du merkst, dass Du alles schnell machst – schnell die Zähne putzen, schnell essen, schnell, schnell, schnell – das ist ein Warnsignal. Mach die Dinge bewusst langsamer. Spür, wie sich das anfühlt.
Atmen: Klingt banal, aber eine tiefe, bewusste Ausatmung kann wie ein kleiner Reset wirken. Ausatmen länger als einatmen. Atempause nach der Ausatmung. Das beruhigt Dein Nervensystem sofort.
Multitasking lassen: Du bist nicht produktiver, wenn Du zehn Dinge gleichzeitig machst. Probier mal einen Tag lang bewusst aus, eine Sache nach der anderen zu machen. Du wirst überrascht sein, wie entspannter und effektiver Du bist.
Pausenkoffer packen: Schreib Dir über eine Woche auf, welche Tätigkeiten Dich auf welcher Ebene entspannen lassen (Körper, Geist, Seele). Dann hast Du bei Bedarf eine Liste, aus der Du intuitiv wählen kannst.
Akku-Check: Stell Dir Deinen Energielevel wie einen Handy-Akku vor. Grün ist gut. Gelb ist ein Signal. Rot solltest Du auf keinen Fall erreichen. Lern, Deinen eigenen Akku wahrzunehmen.
Wenn Dein innerer Kritiker zu laut wird
Und was machst Du, wenn dieser innere Kritiker anfängt zu schreien: „Du könntest Deine Zeit besser nutzen!"?
Ein ungewöhnlicher Tipp: Äff ihn nach. Ernsthaft. Sprich die Sätze mit Mickey-Mouse-Stimme aus. Das nimmt ihnen sofort die Wucht. Und es macht Dir bewusst: Das ist nicht Dein Vater, Deine Lehrerin oder sonst jemand – das bist Du selbst. Du sprichst gerade so mit Dir.
Oder frag Dich: Was ist das Schlimmste, was passieren kann, wenn ich diese Aufgabe jetzt nicht erledige? Meistens ist die Antwort: Nicht viel. Du wirst nicht sterben. Die Welt wird sich weiterdrehen. Der Druck kommt aus Deinem Kopf – und Du kannst ihm auch erlauben, sich aufzulösen.
Dein Wert ist nicht Deine Leistung

Das Wichtigste zum Schluss: Am Ende Deines Lebens wird niemand sagen: „Sie hat immer Überstunden gemacht, das war echt klasse."
Was zählt, sind andere Qualitäten. Wie Du mit Dir und anderen umgegangen bist. Wie viel Freude Du hattest. Wie lebendig Du warst. Wie sehr Du bei Dir sein konntest.
Pausen zu machen ist kein Luxus. Es ist keine Schwäche. Es ist ein essenzieller Teil davon, ein gutes Leben zu führen. Ohne Pausen kein Wachstum. Ohne Entspannung keine nachhaltige Leistung.
Und wenn Du wirklich einen hohen Leistungsanspruch an Dich hast? Dann schau Dir Leistungssportler an. Die trainieren nicht durch. Die wissen: Regeneration ist das A und O.
Ohne Pausen können sie ihre Leistung nicht abrufen.
Gib Dir die Erlaubnis. Du darfst Pause machen. Du musst nicht permanent produktiv sein, um wertvoll zu sein. Du bist wertvoll, weil Du bist.
Genau Dein Thema? Hör in die Folge rein...
Vielleicht hast Du Dich in dem wiedererkannt, was wir hier beschrieben haben. Wie gehst Du mit dem Thema Pausen um? Fällt es Dir schwer, Dich zu erlauben, einfach mal nichts zu tun? Das muss auf keinen Fall so bleiben - Stress ist hausgemacht; deswegen kann Du auch etwas daran ändern! :)
Ich helfe Dir gerne, wieder mehr Raum für Leichtigkeit in Dein Leben zu bringen. Lass uns das gemeinsam angehen. Hier geht's zum kostenfreien Kennenlern Coaching.
Liebst, Zis 🧡

