Stress - Wenn alles zu viel wird: Warum Du Dir selbst die Erlaubnis zum Durchatmen geben darfst
- Zis
- 17. Aug.
- 4 Min. Lesezeit
Kennst Du das Gefühl, wenn sich alles in Deinem Leben gleichzeitig überschlägt? Wenn Du das Gefühl hast, dass Du einfach nicht mehr runterkommst und gar nicht weißt, wo Du anfangen sollst? Falls Du gerade nickst, bist Du definitiv nicht allein damit. Ganz im Gegenteil – dieses Gefühl der kompletten Überforderung ist etwas, was fast jede von uns kennt.
Wenn der Kopf galoppiert und der Körper nicht mitkommt

Es ist verrückt: Da sitzen wir und unser Kopf macht Zeitreisen. Er springt zwischen dem, was gestern war und dem, was morgen sein könnte, hin und her. Währenddessen sitzt unser armer Körper hier im Hier und Jetzt fest und kann mit dieser Geschwindigkeit einfach nicht mithalten.
Stress hat man nämlich nicht – Stress macht man sich.
Und das ist die gute Nachricht dabei: Wenn wir uns Stress machen, können wir auch lernen, ihn wieder loszulassen.
Das Problem entsteht oft dadurch, dass wir versuchen, ganz viele Bälle gleichzeitig in der Luft zu halten. Wir wollen funktionieren, alles richtig machen und dabei verlieren wir uns selbst komplett aus den Augen. Irgendwann merkst Du dann: Du spürst Dich vom Hals abwärts gar nicht mehr.
Fühlst Du das auch? Hier findest Du die passende Podcast Folge:
Der Unterschied zwischen Aktivierung und chronischem Stress
Hier kommt etwas Wichtiges: Stress an sich ist erst mal nichts Schlechtes. Er soll Dich aktivieren, Dir Energie geben, damit Du in besonderen Situationen über Dich hinauswachsen kannst. Denk an das Lampenfieber vor einem wichtigen Termin oder die Aufregung vor einer Hochzeit – das ist positiver Stress, sogenannter Eustress.
Problematisch wird es dann, wenn aus dieser kurzfristigen Aktivierung ein Dauerzustand wird. Wenn Dein System 24/7 auf Hochtouren läuft, obwohl Du eigentlich nur am Schreibtisch sitzt. Dann landen wir beim negativen Stress – dem Disstress.
Und hier liegt auch der Knackpunkt: Unser Körper ist darauf programmiert, diese Aktivierung durch Bewegung wieder abzubauen. Früher sind wir weggerannt, heute sitzen wir da und grübeln. Die ganze Anspannung staut sich irgendwo in unserem System – im Nacken, im Bauch, im unteren Rücken.
Entspannung ist ein Skill, den Du lernen darfst

Falls Du denkst: "Ich kann einfach nicht entspannen!" – keine Sorge, das ist völlig normal. Entspannung ist tatsächlich eine Fähigkeit, die gelernt werden will. Du kannst nicht erwarten, dass Du nach Jahren der Daueranspannung einfach einen Schalter umlegst und plötzlich tiefenentspannt bist.
Ganz im Gegenteil: Wenn Stress Dein Default-Modus geworden ist, fühlt sich Entspannung erst mal gefährlich an. Dein System denkt:
"Moment mal, wenn ich jetzt loslasse, wer kümmert sich dann um all die wichtigen Dinge?"
Aber hier kommt die Wendung: Genau dann, wenn Du das Gefühl hast, keine Zeit zum Durchatmen zu haben, brauchst Du es am meisten. Es ist wie dieser buddhistische Spruch: Wenn Du keine Zeit zum Meditieren hast, solltest Du meditieren.
Der geheime Vorteil von Stress

Jetzt wird es vielleicht etwas unbequem, aber lass uns ehrlich sein: Manchmal hat Stress auch einen versteckten Vorteil für uns. Vielleicht fühlst Du Dich dadurch wichtig? Vielleicht bekommst Du dadurch Aufmerksamkeit von Deinem Partner oder Anerkennung im Job?
Das ist kein Vorwurf – das passiert völlig unbewusst. Aber es lohnt sich, einmal ehrlich zu sich zu sein: Was gibt Dir Stress? Welchen Vorteil könnte er für Dich haben?
Wenn Du das erkennst, kannst Du schauen: Wie bekommst Du dieses Gefühl von Wichtigkeit oder Anerkennung auf gesündere Weise?
Zurück in Deinen Körper finden durch Achtsamkeit
Der Schlüssel liegt darin, wieder eine Verbindung zwischen Deinem Kopf und Deinem Körper herzustellen. Das kann so einfach sein wie ein bewusster Atemzug. Klingt banal? Ist es aber nicht.
Wenn Du gestresst bist, atmest Du flach und schnell. Dadurch gerät Deine Sauerstoff-Kohlendioxid-Balance durcheinander und Du hyperventilierst praktisch permanent. Eine tiefe Bauchatmung hingegen aktiviert Deinen Parasympathikus – den entspannten Modus Deines Nervensystems.
Probier mal Folgendes: Spür bewusst, wie Du auf Deinem Stuhl sitzt. Wie berühren Deine Füße den Boden? Wie fühlt sich die Lehne an Deinem Rücken an? Diese kleine Achtsamkeitsübung holt Dich ins Hier und Jetzt zurück - dahin, wo Dein Körper gerade ist.
Bewegung als Ventil für aufgestaute Energie

Dein Körper möchte diese ganze aufgestaute Aktivierung gerne loswerden. Und dafür musst Du nicht stundenlang joggen gehen. Manchmal reicht es schon, wenn Du Dich einfach mal richtig schüttelst.
Mach Musik an, stell Dich hin und schüttel Deinen ganzen Körper aus. Fang mit den Händen an, dann die Arme, die Schultern. Lass alles locker und schüttel es einfach raus. Falls Dein Kopf dabei protestiert und Dir einreden will, dass das bescheuert aussieht – perfekt! Dann bist Du genau richtig.
Du darfst Dir Hilfe holen
Falls Du das Gefühl hast, alleine nicht weiterzukommen: Das ist völlig okay und sogar ein Zeichen von Stärke. Wir sind nicht alleine auf diesen Planeten gefallen – es ist völlig normal und wichtig, sich Unterstützung zu holen.
Egal ob Psychotherapie, Coaching, Hypnose oder Yoga – such Dir das, was sich für Dich richtig anfühlt.
Du musst das hier nicht alles alleine schaffen. Es gibt keinen Preis dafür, alles im Alleingang zu meistern.
Note: Leben in Balance ist ein lebenslanger Prozess

Vergiss die Vorstellung, dass Du einmal lernst, mit Stress umzugehen, und dann ist das Thema für immer erledigt. Es ist vielmehr ein Lifestyle – eine innere Haltung, wie Du mit Dir selbst umgehst.
Du wirst Rückschläge haben. Es wird Tage geben, an denen Du wieder in 'alte Muster' fällst. Das ist menschlich und völlig normal. Wichtig ist, dass Du jeden Tag aufs Neue anfängst und Dir dabei erlaubst, nicht perfekt zu sein.
Dein Leben ist wertvoll. Dein Körper ist der einzige, den Du hast. Und es gibt nichts Wichtigeres, als dass es Dir gut geht – hier und jetzt, auf diesem Planeten.
Wenn Du das Thema spannend findest und noch tiefer in die praktischen Übungen und Hintergründe eintauchen möchtest, hör gerne in unsere aktuelle Podcastfolge rein. Dort sprechen wir noch ausführlicher darüber, wie Du konkret den Ausstieg aus dem Stressstrudel schaffen kannst.
Erkennst Du Dich in dem wieder, was wir hier beschrieben haben? Vielleicht nimmst Du Stress auch als großes Thema in Deinem Leben wahr. Falls Du gerne gemeinsam mit Unterstützung daran arbeiten möchtest, wieder entspannter und stressfreier durchs Leben zu gehen, dann buch Dir doch ein kostenfreies Kennenlern Coaching. Und wie schauen was Dir helfen kann und wie Du wieder mehr bei Dir ankommen kannst. Sei es Dir wert ein entspanntes und leichtes Leben zu führen.
Liebst, Zis 🧡
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